Verwall Runde: zweitägige Trail Running Tour am Arlbergpass

Die Verwall Runde als Trail Run in zwei, statt fünf Tagen.

Die Verwall Runde als Trail Run in zwei, statt fünf Tagen. Vom Arlbergpass bei St. Anton zur Neuen Heilbronner Hütte. Abenteuerliche Tage in den Bergen, mit allem, was man sich wünschen kann: traumhafte Trails, technisches Gelände, atemberaubende Landschaften. Gut, dass das Essen auf der Hütte wäre durchgekocht wohl besser gewesen und auch der Wolkenbruch am zweiten Tag hätte es nicht gebraucht. Aber hey - das ist nun mal Trail Running.

Tag 1: wir starten am Arlbergpass

Um 14, 15 Uhr sind wir sicher an der Hütte. Dachten @floekrmn und ich, als wir gegen ß Uhr morgens am Arlbergpass hoch über St. Anton starteten. Machbare Strecke bis zur Heilbronner Hütte. Nichts vollkommen Verrücktes. 36 KM und gute 2.500 Höhenmeter. Wie lange kann das schon dauern?

Die erste Hälfte war dann auch wunderschön und kurzweilig. Mit dem Patteriol - Matterhorn von St. Anton - haben wir uns das Highlight ans Ende gelegt. Konnte ja niemand ahnen, dass das dann mehr Rock Hopping als Trail Running ist. Kurz vor 5 kommen wir endlich an der Hütte an. Ich völlig panniert. Mal wieder ein klassisches Beispiel von „Keppi findet die schönsten Routen“. Full on adventure style.

 
36 KM, ein bisschen mehr wie wie 2.500 Höhenmeter. Zum Mittagessen sind wir auf der Hütte.
— Keppi the Navigator
 

Tag 2: ist das wirklich noch Trail Running?

Nochmal ein ganz anders Biest. Am ersten Tage hatten wir die klassische Verwall Runde etwas „modifiziert“. Daher war ich mir sehr sicher, dass der zweite Tag deutlich einfacher und laufbarer wird. Den ersten Dämpfer gab es beim Aufstehen. Regen. Noch immer leicht traumatisiert vom Glockner, hatte ich so gar keine Lust schon wieder im Regen durch die Berge zu laufen. Nach ner Stunde warten wurde es besser und der zweite Tag auf den Trails konnte beginnen. Ähnlich wie am Vortag ging es gut los. Das erste Joch, der erste Downhill. Alles easy und auch wenn die Beine schon gut durch waren, kamen wir solide voran. Zweiter Uphill. Alles gut. Epische Stimmung mit den Wolken, die hier und da aufrissen. Auf dem Weg zur Darmstädter Hütte wurde es dann tricky. Gegen meine Erwartungen war der Trail oft kaum zu erkennen. Stunden über Stunden liefern wir über Geröll. Haarsträubende Abstiege. Zähe Anstiege. Never ending. Kann mich nicht erinnern schon mal so lang für 20km gebraucht zu haben. Kurz verlaufen wir uns noch auf nem Gletscher und es gibt 100 extra Höhenmeter für uns. Erleichtert und mit aufgerissenen Schuhen kommen wir an der Hütte an. Energie tanken. Pro Tipp von mir: kein Teller Spaghetti auf leeren Magen vor nem 8KM Downhill. Bedeutet nur extra Pausen. Trust me. Auf den letzten 15 KM schüttet es teilweise wie blöd. Aber wir sind einfach nur froh, dass wir das Gewitter im Tal abbekommen. Der letzte Uphill zum Auto ist dann ein richtiger Kampf. Der ganze Tag fühlte sich schon mehr nach Ultra Race, als nach entspannter Wochenend-Tour an. Als Krönung peitschten uns auf den letzten Metern Sturmböen Regen ins Gesicht. Verfroren und nass war es dann kurz vor der Dämmerung geschafft . Heavy day. Love it!